Alles über Grappa

Was ist Grappa? Wie wird Grappa hergestellt? Welche Qualitätsmerkmale zeichnen ihn aus und wie wird ein Grappa richtig gelagert? Auf alle diese Fragen liefern wir euch in diesem Artikel kompetente Antworten, verfasst vom Geschäftsführer der Privatbrennerei Unterthurner, Stephan Unterthurner.

Was ist Grappa:

Grappa ist die geschützte Ursprungsbezeichnung für Tresterbrand, der in Italien mit italienischen Weintrestern hergestellt wird. Weintresterbrand wird natürlich auch in vielen anderen Weinbauregionen Europas und darüber hinaus destilliert, darf aber dann nicht als Grappa bezeichnet werden. Der Grappa hat in Italien sicherlich die älteste Tradition. Heute gibt es eine Renaissance des Grappas, wo Qualität, Sortenvielfalt und Barriqueausbau keine Grenzen mehr gesetzt sind.

Zur Herstellung des Grappas:

Die Weintrauben, ob rot oder weiß, werden vom Winzer zur Kellerei oder eigenen Weinkeller gebracht. Dort werden die weißen Trauben gerebelt (Traube vom Stiel entfernt) und gepresst. Nur der Traubensaft wird zu Wein vergoren. Die zurückgebliebenen Traubenschalen und Samen, als auch der Rest des nicht gepressten Traubensaftes kommen dann unmittelbar in die Brennerei und werden dort vergoren und anschließend destilliert. Rote Trauben werden ebenfalls gerebelt und gepresst, vergären im Weinkeller aber als Most gemeinsam mit dem Saft. Erst am Ende der Gärung wird der flüssige Wein vom Most getrennt. Diese Trester ist dann bereits vergoren und kann von uns in der Brennerei direkt destilliert werden.

Qualität des Grappas:

Ausschlaggebend beim Grappa ist neben verschiedenen Destilliermethoden vor allem die Qualität der Trester. Nur frische, nicht gepresste oder teilweise gepresste Trester kommen in den Grappa der Privatbrennerei Unterthurner. Natürlich werden alle Traubensorten getrennt und Sortenrein als Trester angeliefert, gebrannt und gelagert. Daraus entstehen dann die verschiedenen Grappas wie Chardonnay, Gewürztraminer, Goldmuskateller, Lagrein und Meraner Kurtraube „Vernatsch“.

Lagerung und Ausbau des Grappas:

Nach einer Lagerzeit von bis zu 18 Monaten in Glasballons oder Stahlfässern, kann der Grappa im Holzfass weiter ausgebaut und veredelt werden. Der Lagerzeit im Holz, sowie der Auswahl des Holzes sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Neufässer bis hin zu gebrauchten Wein-, Marsala- und Whiskyfässer können verwendet werden. Bei Unterthurner wird der Grappa „Castel Tyrol“ (Grappa aus der Meraner Kurtraube) und Grappa „Popp Hof“ (Cuvèe aus Goldmuskateller und Chardonnay Trester vom Weingut Popp in Marling) in Holzfässer von 100, 225 und 500 Litern ausgebaut. Die Fässer sind teils Neufässer aus der französischen Limousin-Eiche mit spezieller Röstung, als auch gebrauchte Weißweinfässer aus örtlichen Weinkellereien. Die Lagerdauer erstreckt sich bis zu 5 Jahren.

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