Nocino - Walnusslikör aus grünen Walnüssen
Unter einem Nocino versteht man einen Walnuss-Likör aus Südtirol. Bei Unterthurner heißt dieser beliebte Nocino Likör Bauernnusseler. Hergestellt wird der goldene oder oft auch dunkelbraune Likör vor allem in den Regionen Südtirol, Emilia-Romagna, Kampanien und Kalabrien in Italien. Ebenso noch im Tessin in der Südschweiz. Traditionell werden die grünen Walnüsse in der Johannisnacht (23. Juni auf den 24. Juni) gepflückt und stehen in Verbindung zur Sommersonnenwende und dem Hexensabbat. Das Herstellungsverfahren unterscheidet sich ja nach Brennerei deutlich. Unterthurner stellt bereits seit 1947 den beliebten Walnusslikör aus Südtirol her. Der Ursprung des Likörs geht auf das Mittelalter zurück. Damals besaßen nur Mönche die Kenntnis zur Herstellung des Nocino und hatten auch Zugang zu Zucker. Hier wurde der Nocino Likör immer zur Besiegelung von Vereinbarungen und Verträgen getrunken. Als Erfinder ruft sich das Kapuzinerkloster von Bigoria aus, das seit 1535 den Likör herstellt. Belegt ist das jedoch nicht. Dass Südtirol und Italien inzwischen führend bei der Herstellung sind, beweist auch die Stadt Spilamberto bei Modena. Hier wurde 1978 der Orden des Nocino aus Modena gegründet. (Ordine del Nocino Modenese).
Früher hieß dieser Likör Nussler, Nusseler oder Walnusslikör und manche sagten sogar Haselnuss Obstler. Seit dem Jahr 2009, als die EU-Verordnung für Spirituosen erlassen wurde, ist Nocino ein klar definierter Begriff. Er ist jedoch an keine Region gebunden und heißt deshalb in Neuseeland Nutzino oder Nutzino Walnut Liqueur. In Italien hieß der Nocino früher Ratafia. Ein Begriff, abgeleitet von ratio fieri. Dieser stammt noch aus der Zeit der Mönche und bedeutet ratifizieren. Also ein wichtiges Abkommen bestätigen, was früher von den Mönchen auch der Grund war, einen Nocino zu trinken. Später wurde aus ratio fieri dann rata fiat und dann Ratafia. Dies ist ein Likör aus Zucker, Alkohol, Aromen und Obst.
Warum verwendet man grüne Walnüsse für den Nocino Likör?
Das Geheimnis von gutem Nocino ist die eigene Rezeptur und der richtige Zeitpunkt der Nussernte. Wer zu früh erntet wird einen Likör erhalten der zu bitter schmeckt. Diesen könnte man dann nur noch mit viel Zucker retten. Was dem Nocino jedoch den Geschmack nimmt. Lässt man die grünen Walnüsse zu lange am Baum hängen, erhält man einen tanninhaltigen holzigen Likör. Als Stichtag für die Ernte wird der Johannistag gesehen. Doch auch hier zählt die Erfahrung unseres Brennmeisters. Er schaut sich das Nussgehäuse an, das noch nicht ausgebildet sein darf. Die Schale ist noch weich und kann mit einem Zahnstocher durchstochen werden. Schneidet man die grüne Nuss, gibt es im inneren noch keinen Kern. Ist der Inhalt noch cremig oder flüssig, sollte man mit der Ernte warten.
Wie schmeckt der Unterthurner Nocino Nusslikör?
Der Unterthurner Bauernnusseler gilt als Südtiroler Spezialität und wird nach einem alten Familienrezept produziert. Hergestellt wird er ohne Konservierungsstoffe und verfeinert wird er mit leckerem Grappa. Vor allem die Zugabe von Grappa sorgt für eine sehr gute Qualität. Deshalb wird er in Südtirol auch für Kuchen, Desserts und Speiseeis verwendet. Er riecht deutlich nach Nüssen und einem Hauch Mandeln. Wir füllen den Nusslikör mit starken 39 % Alkoholgehalt ab, um viel Aroma im Glas zu lassen. Der Walnusslikör schmeckt süßlich, weich und mild. Man schmeckt Röstaromen und hat eine angenehme Note von Walnüssen am Gaumen. Im Gesamteindruck fühlt man sich zufrieden und die fruchtigen Aromen des Grappas geben dem Nocino eine zusätzliche Geschmacksrichtung. Unterthurner hat den Bauernnusseler und den Walnuss - Haselnussgeist im Sortiment. Der Walnussgeist aus Südtirol nennt sich Walnuss – Haselnuss Geist Noce – Nocciola und ist immer eine Sünde wert.